Historie 1941 -1950

Text, Fotos und Recherche: Paul Mrochen

Fußball für das DRK

Martin Heckers und Peter Röllen

1945  Peter Röllen und Martin Heckers – Neubeginn FC Blau – Weiß 07 Helenabrunn

Im Jahre 1945 nahm der FC Blau – Weiß 07 Helenabrunn, obwohl 80 Prozent  aller aktiven Spieler nicht mehr in die Heimat zurückkehrten, den Spielbetrieb wieder auf. Da keine Torstangen, keine Bälle, keine Trikots, nichts mehr vorhanden war, außer der Wille wieder Fußball zu spielen, versuchte man die zurückgekehrten ehemaligen Spieler ausfindig zu machen und zu überzeugen den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Martin Heckers und Peter Röllen unternahmen einen Bitgang zur Fa. Cramer Halstrup & Schröder in Helenabrunn wobei man zu dieser Zeit seine Probleme erklärte und siehe da, bereitwillig stellte diese Firma dem Verein kostenlosen Stoff und Garn für die Hosen zur Verfügung.

3 Jugendbegleiter ab 1946

1946-1948  
Willi Schröder –  Wiederaufbau der Senioren – Jugendm
annschaften.

1945   

wurde der Spielbetrieb unter der Leitung von Peter Röllen und Geschäftsführer Leo Mund wieder auf ein neues ins Leben gerufen.

Als Peter Röllen, der als Kriminalbeamter in Viersen sehr bekannt wahr, eine Versammlung zu sich nach Hause einberief, obwohl der Krieg riesige Lücken in das Spielerpotenzial geschlagen hatte, folgten viele dem Aufruf. Als erstes setzte er mit Martin Heckers eine Mannschaft zusammen und als Geschäftsführer bestimmte man mit sofortiger Wirkung Leo Mund, der sein Amt antrat indem er mit dem neuen Vorsitzenden Peter Röllen , der einen Satz Trikots gestiftet hatte, sofort den direkten Weg zu den Spielerfrauen suchte, damit man den Stoff von der Fa. Halstrup – Schröder, zu Hosen und Stutzen verarbeiten konnte. 

1947 Story aus den frühen Nachkriegsjahren von Hans Heckers. Meine frühesten Erinnerungen an Blau-Weiß 07 Helenabrunn gehen auf das Jahr 1939 zurück. Damals spielte mein Vater ,,Heckers Hannes“ wieder für diesen Verein. (Ich erwähne das, weil er und zwei seiner Brüder von 1931 bis 1936 bei Germania Vieren gekickt hatten). Andere ,,Blau-Weiße“ hatten sich dem FC Grün-Weiß Viersen angeschlossen. Die Konjunkturflaute und die damit einhergehenden allgemeinen Existenznöte ließen eine ordnungsgemäße Weiterführung des hiesigen Fußballvereins als nicht geboten erscheinen. Es gab während dieser Jahre keinen geregelten Spielbetrieb. Helenabrunn kooperierte mit umliegenden Vereinen, ohne zu fusionieren im Glauben daran, dass in besseren Zeiten die natürlichen Vereinsgefüge wieder installiert werden könnten. Die Zeit hatte also, etwa ab Sommer 1937, den weitsichtigen Sportskameraden Recht gegeben. Mein Vater war Torhüter und wie man mir später sagte, soll er kein schlechter gewesen sein, Hinter seinem Drahtgehäuse herumtollend bekam ich als Fünfjähriger Knirps einen Ball an den Kopf, der das angepeilte Ziel um Einiges verfehlt haben musste. Markerschütterndes Getöse meinerseits müssen den Eindruck erweckt haben das mit diesem Missgeschick die Sache Fußball für mich auf immer und ewig erledigt sei. Zum Glück war Opa, der 1907 Mitbegründer des Vereins war, in der Nähe. Nach einigen weh-wehs und aua-aua wurde noch auf die Einschlagstelle geblasen, und alles war im Lot. Der Club brachte später hinter beiden Fußballtoren Schilder an auf denen zu lesen war, dass Kindern und älteren Menschen im ,,unmittelbaren Bereich eventueller Balleinschläge“ der Aufenthalt während des Spieles untersagt war. Durch aus intelligenter Anweisung, konnte doch eine handgefertigte Lederkugel im Extremfall (bei anhaltendem Regen oder bei verunglückten Pässen in den Heimer Bach,) durchaus schon mal ein Kilogramm auf die Waage bringen. Wenige Wochen nach dieser Begebenheit begann Adolf Hitler, mit seinen willigen Komparsen einen für die Menschheit irrsinnigen Zerstörungsfeldzug durch Europa. Gleich zu Beginn wurden jegliche sportlichen Betätigungen bei Androhung von Strafen eingestellt. Das, nationalsozialistische Regime“ brauchte, jeden verfügbaren Mann, um die Heimat zu sichern. Die Welt, und auch Helenabrunn, schrieben das Jahr 1946/47, langsam begann sich das Leben wieder zu normalisieren, wenn man davon absieht, dass Millionen junger Männer in den vergangenen sechs Jahren bei den Feldzügen der Größenwahnsinnigen ihr Leben verloren hatten. Die wenigen, die den ,,Schlamassel“ in britischer oder gar amerikanischer Gefangenschaft überlebt hatten, kehrten teils als gebrochene Männer, teils als Krüppel in die Heimat zurück. Sie waren es, die neben Frauen, Mütter, und Rentnern versuchten, die Wirtschaft und das Dasein wieder auf ein normales Niveau zu bringen. Kein leichtes Unterfangen bei hoher Arbeitslosigkeit in den Städten und Gemeinden. Der ,,Schwarze Markt“ bestimmte den Lebensrhythmus. Wer nichts zu tauschen hatte. war und blieb ein ,,Amer Hund‘. Trotz vieler Ungereimtheiten fanden sich schon bald einige junge Männer, die in ihrer knappen Freizeit Abwechslung suchten. Man besann sich auf den Fußball und kam zur Überzeugung, dass sportliche Gemeinsamkeiten am ehesten über den Verlust der verflossenen Jahre hinweghelfen könnten. Leider gab es in den Einzugsbereichen früherer Vereine zu wenig junge, unversehrte Männer, die ausgereicht hätten, dem Ansinnen zum Erfolg zu verhelfen. Folglich kooperierten erneut die Viersener Fußballvereine. Als Gegner auf dem Spielfeld boten sich britische Militärmannschaften an. Schließlich wollten sie beweisen, dass sie auch auf dem Sportplatz die absoluten Herren waren. Sie waren es ja, die den Fußball erfunden hatten. Unsere Jungs“ spielten folglich immer wieder gegen solche zusammengewürfelten Militärs, die alles konnten, nur schlecht verlieren. Mancher Zuschauer erinnert sich noch heute daran, dass eine ,,britische Elite-Elf‘ auf dem Gladbacher Bökelberg mit 3:1 an Toren niedergerungen wurde. Rund 5000 Menschen hatten dieses Spiel verfolgt bei dem die Helenabrunner Peter Röllen, Jupp Heckers, Heinz Schürmann und der kriegsversehrte, einarmige Willi (Büchs) Henrichs, sich die Seele aus dem Leib rannte. Aber ein Spiel gewinnen und anschließend Spaß haben wollen waren verschiedene Dinge. Wenn die Freunde von der Insel gewonnen hatten, zeigten sie sich von ihrer besten Seite. Sie hatten schließlich nicht nur Spielkleidung, Schuhwerk und den Ball gesponsert, sie hatten auch reichlich Schnaps und Zigaretten im Reisegepäck. Also gab man das eine oder andere Match ohne Not verloren, um an die so lebenswichtigen Güter zu gelangen. Nach manchen Spielen kam es zu Besäufnissen, an die ich mich bis heute erinnere. So etwas kannten wir als Kinder in dieser Form noch nicht. ,,Küpes Hüske“ am Viersener Neumarkt, ,,Vereinslokal Willi Goldermann“ in Helenabrunn und die ,,Gaststätte Germania“ von Heinrich Böken an der Krefelder Straße, boten die entsprechenden Räumlichkeiten. Im Suff blieben oft Spielkleidung und Schuhe auf der Strecke, die bereitwillig von hiesigen Kickern eingesammelt wurden. Mit der Zeit reichte den Sportlern jedoch diese Art von Vergleichen nicht mehr. Sie wollten wieder um Punkte und Pokale kämpfen. Man berief für Helenabrunn eine sogenannte, außerordentliche Versammlung“ ein und versuchte, alle jungen Männer zu mobilisieren. Ein gewisser Willi Linken, der Vereinswirt Willi Goldermann und der Dorfmetzger Willy Schröder waren die Initiatoren. Man hatte tatsächlich Erfolg. Schon 1947 spielten für Blau-Weiß eine 1. Mannschaft, eine Reservemannschaft und eine sogenannte Jung Liga. Schröder war dank seines Berufes in der Situation, trotz der immer noch miesen Lage, zünftige Vereinsfeiern zu organisieren. Man sagte, er habe Torhüter Heinz Schürmann mit einem Sack Einkellerungskartoffeln für eine Spielzeit von Grün-Weiß Viersen nach Helenabrunn gelockt. Nach dem sich Blau-Weiß nun wieder fest im Sportleben etablierte, wurde sogleich auch der Jugendsport aktiviert. Josef Ott, Jakob Zander und Hännes Ruckes hatten bereits im Jahr 1947 mit der Idee geliebäugelt, die Jugend auf dem Fußballfeld zu beschäftigen, um ihnen eine sportliche Perspektive zu bieten. Ihr erstes Konstrukt war eine gemischte Mannschaft von zehn- bis vierzehnjährigen. Dabei ignorierten sie, dass der damalige Schulrektor Johannes Kamp diesem Ansinnen ablehnend gegenüberstand. Unser Pfarrer Dr. Franz Vogtland, wollte das ebenfalls verhindern. Schließlich reklamierte der den Sonntag als Gott gegebenen Ruhetag für sich und seine Kirche Unsere geistliche Obrigkeit hätte es lieber gesehen, die Jugend wäre in Mehrheit dem Helenabrunner Turnverein beigetreten. Das war insofern abwegig, weil Turner immer noch in Reih und Glied marschierten und davon hatte man schlicht und ergreifend die Schnauze voll. Das Gedankengut von Turnvater Jahn war Fußballern nicht einfach zu vermitteln. Trotz langer Diskussionen ließen sich die vorgenannten Fußballfreunde nicht beirren. Sie gingen ihren Weg, der zu Beginn ein holperiger war. Entsprechend fiel auch der Versuch, eine Jugendmannschaft zu etablieren, ziemlich ins Wasser. Eine inhomogene Truppe von elf Jungkickern zwischen zwölf und sechzehn Jahren traf sich ohne Vorbereitung und spielte gegen eine Elf von den Sportfreunden aus Neuwerk. Endergebnis: 1:6. Die Neuwerker waren besser organisiert, aber das war ja erlernbar. Was schlimmer war, ihr Betreuer, ein gewisser Albert Bolten, trug die Vereinsbrille. Zu erwähnen ist noch, dass es in den frühen Jahren nach dem Krieg ein ungeschriebenes Gesetz gab, nach dem der Begleiter einer Gastmannschaft das Recht für sich beanspruchen konnte, ein Spiel zu schiedsrichten. Das war im Grunde keine schlechte Errungenschaft aber im Spiel gegen unsere Nachbarn für uns fatal. Wir waren nicht sonderlich entmutigt. Gleich am folgenden Sonntag ging es in Viersen gegen die dort ansässige Germania. Unsere Betreuer hatten unter der Woche einige neue Mitspieler aktivieren können. Wir gewannen mit 3:1. Das war der Startschuss für eine positive Jugendarbeit in Helenabrunn. Als dann auch noch der FC sein 40jähriges Jubiläum ankündigte und Mitte Juni feierte, gab es kein Halten mehr. Willi Schröder hatte aufgeboten was zu bekommen war. Unsere Senioren schwelgten bei Würstchen mit Kartoffelsalat und selbstgebrautem Fusel ein ganzes Wochenende. Das gab logischer Weise, auch durch Mund zu Mund Propaganda, für den Verein einen kräftigen Schub. Man konnte feststellen, dass nach dem ,,Vierzigjährigen“ das Vereinsgefüge an kameradschaftlichem Zusammenhalt zugenommen hatte. Man ,,gründete“ in den folgenden Wochen eine Jugendabteilung; obwohl man schon eine hatte. Das wirkte offizieller. Zum ersten Juli wurden, auch von den Jüngsten, Mitgliedsbeiträge eingefordert. 5 Reichspfennige kassierte Josef Ott von jedem, der sich den Aktiven anschloss. Das Beitragsgeld verwendete Jugendleiter Zander für gemeinsame Straßenbahnfahrten zu weit entfernteren Gegnern, die nicht zu Fuß zu erreichen waren. (Giesenkirchen, Hardt, Süchteln oder Lürrip.) Einige Jahre später wurde von dem Beitragsgeld die Reinigung der Spielertrikots finanziert. Zur Sportlerbekleidung der ,,ersten Stunde“ ist folgendes anzumerken. In kaum einer Familie besaß man noch Wäsche oder Hemdchen, die sich für eine Fußballer-Garnitur geeignet hätten. Von Hosen oder Strümpfen ganz zu schweigen. Die Kriegsjahre hatten die Reserven aufgebraucht. Folglich liefen wir wie eine Horde Vagabunden auf. Optisch boten wir ein Bild des Grauens. Das änderte sich erst nach der Währungsreform Mitte des Jahres 1948. Da hatte Ott bei seinem Arbeitgeber (Cordindustrie) Stoffreste und Abfallgarne organisiert, woraus verschiedene Mütter die ersten kompletten Garnituren schneiderten und Stutzen strickten. Hemden weiß – Hosen blau – Stutzen weiß. Da war unsere Stammelf stolz wie Oskar. Sogar der Torhüter hatte einen dicken Pullover und Knieschützer. Nie wieder haben wir uns so erhaben gefühlt wie am ersten Spieltag in unserer nagelneuen Kluft. Richtige Fußballstiefel konnte man sich in den ersten Nachkriegsjahren nicht erlauben. Jeder nutzte an Schuhen was ihm zur Verfügung stand. Einige kamen mit (Klompen). Erst mit dem Wirtschaftswunder kam die Normalität.

1947

1947

 Langjähriger Geschäftsführer von FC B.W.Helenabrunn Matthias Peters verstarb.

1948-1950  Heinz Aldenhoven – Währungsreform

Heinz Aldenhoven
Heinz Aldenhoven und Willi Esser

Fußball für das DRK 1948

1949

Erste Mitgliedskarte

1.Mannschaft 1949/50- 1950/51

Da kein Bild vorhanden ist, hier die frühere Mannschaftsaufstellung!   
Edi Heckers, Küppers, Hans Anderheggen, Josef Heckers, Hans Kaum, Theo Breuer, Heinz Mommerskamp, Toni Faßbender, Heinz Gitmans, Schürmann, Dörenkamp.   
Ersatzspieler : Botz, Lennartz, Hühnerbein und Küppers.

            Jung-Liga 1950/51

Willi Goldermann

1950-1952  Willi Goldermann – Vereinslokal